02.06.2005 Tag der tosenden Wasser
Ja so ähnlich heisst Niagara in einer Indianersprache. Heute aber von Indianern keine Spur. Aber wenigstens die Fälle sind
noch da, wenn auch nicht die Felle. Wir laufen die 5 m vom Hotel bis zur Terrasse von der man erstmal sehr gut auf den American und den Bridal Veil
Fall sieht. Einfach schön. Ich falle in einen Fotorausch. Da noch eine Gischt, hier noch ein Wassertropfen. Währenddessen laufen wir Richtung Horseshoe Fall.
Die vielen Leute nehme ich gar nicht war. Es zählt nur Klick,Klick,Klick.... Irgendwann weckt man mich und ich sehe verwundert auf, dass wir fast am Horseshoe angekommen sind – schon ? Sören hat sich schon entnervt
abgewendet. Unten kämpfen sich die Boote von Maid of the Mist durch den (Apfel-Strudel). Nachdem wir das schon hatten und nur die teure Föhnwelle drunter leidet, neben der Kamera, lassen wir das sein. Aber diese Gefahr
besteht hier auch latent. Die Luftfeuchtigkeit am Visitor Center liegt bei 150 %. Man wird ziemlich nass, weil das Wasser einfach nicht den Fall hinunterfallen will. Weiss das Wasser das nicht ode r warum gehorcht es nicht den Gesetzen der
Schwerkraft? Nun ja, es hat 28 ° da werden wir die paar Tropfen schon überstehen, aber das Wasser löst andere Reflexe aus. So erledigt. Jetzt noch einen Blick
hinter den Hufeisenfall. Da plätschert der Niagara River friedlich tosend dahin. Mein lieber Scholli, da geht’s ab. Ziemlich Eindrucksvoll. Aber nach 290 Bildern und noch einem Bademanöver direkt an der Fallkante
geht auch mir die Lust aus und wir laufen auf der trockenen Seite zurück Richtung Hotel. Dort kaufen wir noch wichtige Souvenirs (Mounty, Bounty und Shanty.. nein nur den Mounty) und fahren dann den
Niagara Parkway entlang. Dort findet sich nach wenigen Kilometern ein Whirlpool. Von einem Bad sehen wir aber ab. Das Wasser ist zwar sehr ruhig, aber sieht kalt aus. Auch eine Fahrt mit der spanischen
Gondel lassen wir ausfallen. 6 Halteseile sind einfach nicht genug. Dann kommen auch noch die Rowdyboote daher und machen dicke Wellen. Aber ein schöner Fleck (T-Shirt, Postkarten) und die
Wegbeschreibung nach Niagara on the Lake gibt’s auch. Niagara on the Lake übertrifft die Erwartungen. Hier könnte und möchte man gern
wohnen. Gepflegte Häuser und Chateus in einem Weinbaugebiet. Ja in Kanada gibt’s Wein, guten sogar. Bei Iniskillin kehren wir ein. Wir werden ü ber das Areal und in den Keller geführt, dürfen aber leider nicht gleich zugreifen. Als echter Besserwisser
muss ich den Guide auch noch gleich belehren. Eiswein wurde in Deutschland erfunden und braucht eine Mindestöchselzahl. Der wollte den Amis einen Bären aufbinden. Na ja wir sind in Kanada, da gibt’s
genügend Bären. Geprobt wird dann in der Scheuer. Nicht irgendeiner Scheuer, angeblich hat F.L. Wright diese Scheuer gebaut. Der Chardonnay ist schon ganz ansprechend und auch der Merlot Cabernet ist
trinkbar. Dann probieren wir auf eigene Kosten noch den Eiswein... 7 $ das Gläschen. Die Flasche kostet 110 Can $. Ganz schön teuer, aber der Wein rinnt wie Öl die Kehle hinab... fantastique....In bester Laune fahren
wir weiter über Niagara on the lake bis zum QEW. Das ist kein Qualitätssystem sondern der Queen Elizabeth Way. Ob der wenn Lizzie abdankt in CLUCW* umgetauft wird weiss ich nicht. WIE dem auch sei.
Irgendwann enden die Weinpfade und machen ersten Vorstädten Platz. Bei Pearson kommen u ns kurze Erinnerungen an den ersten Tag, aber heute nicht. Der Weg führt direkt ins City
Center. IM Sheraton Center lassen wir den Wagen lässig vom Boy (knapp über 50) wegparken, weil es kein self-parking gibt.
Zimmer gibt man uns im 35. und 30. Stock. Lilo wird ganz nervös – Höhenangst. Mein Tipp sie soll einfach den Vorhang zumachen, dann ist das wie im ersten Stock.
Der Blick aus dem Fenster – klasse. Man sieht die ganze Skyline einschliesslich Torontos Landmark – den CN Tower. Weil wir Hunger
haben gehen wir noch aus, leider ist the KEG zu voll und warten geht keineswegs. Also laufen wir bis zum Harbor Walk und gehen in einen Italiener. Viel Lärm und Randale, aber die Pizzi sind lecker und hier gibt’s
wenigstens Bier. Molson Canadian. Das stärkt und stillt den Hunger, zurück geht es viel langsamer. Bei Dunkelheit suchen wir unsere Zimmer
auf und schlafen bei offenen Vorhang mit Blick auf die Skyline alsbald ein. Nerven tut nur das ständige Sirenen irgendwelcher gestörten Emergency units. Ruhe jetzt da ganz unten. Aber runterennen mag auch keiner..... Schnarch...
*Charles loves ugly Camilla Way
Hotel: Sheraton City Center
Meilen: 94,7
By the way: Ich glaub mein Piercing rostet schon – Sören als er am Visitor Center im Mist steht
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