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1. Tag – 03.09.1993 San Francisco Zunächst machen wir uns
mit der Umgebung am Wharf vertraut und steigen dann am Ghirardelli Square in die Cable Car ein. Ist schon witzig dieses Gefährt mit Hebeln und Zahnrädern. Bergab wirds dann schon mal kurz mulmig als der Fahrer
heftig bremst. Irgendwie sind die Dinger ja doch offen und man könnte auch leicht den Kopf verlieren...
Am Cable Car Barn steigen wir aus und besichtigen das Museum. Wobei Museum, na ja auch Kabelrollentreiblaufumlenkspulenkraftwerk.
Jedenfalls werden die Lines von hier aus mit Kabel versorgt. Anschliessend gehen wir nach Chinatown. Was es hier alles gibt. Chinesen, jede Menge sogar. und jede Menge Zeugs das touristen lieben. Also
erstmal das „nötigste“ einkaufen: T-Shirts, Krimskrams, Postkarten, sogar Photozubehör. Robert kauft noch schnell ein internationales Herrenmagazin auf chinesisch, natürlich nur wegen der Berichte,
keineswegs wegen der Bilder ! Das muss gesagt sein....;-) . Die Chinesin lebt vom Gewinn sicher mehrere Wochen . Dann macht sich wilder Hunger bemerkbar. MC Donalds in Chinatown, = tote Ratte
mit toter Schlange als Rat & Snake Burger, nein danke, aber das Lokal „Empress of China“ wirbt mit George Bush sen. in der Auslage. Dann nichts wie hinein und bestellt. Vor dem Essen muss ich noch zum
WC- ein Fehler, der Weg fĂĽhrt durch/an der KĂĽche vorbei. In der KĂĽche liegen seltsame Sammelsurien von Fleisch neben blutigen Lappen und rostigen Messern. Komisch irgendwie ist mir der
Hunger jetzt vergangen und das Gericht schaut auch sehr mongolisch aus- zum GlĂĽck isst Robert ja alles und freut sich ĂĽber die zweite Portion
Teilweise satt, teilweise weniger wäre es jetzt Zeit den Mietwagen bei AVIS in der Stadt abzuholen.
Gesagt getan. Das Auto wird nach Vorlage der Vouchers und des FĂĽhrerscheins vorgefahren. Mein zartes Alter von 23 wird gegen Aufpreis (schon im Voucher inbegriffen) akzeptiert. Der Wagen wird mit laufendem Motor vorgefahren
und wir springen hinein. Ein Qualitätsprodukt des Hauses Oldsmobile. Ein Cutlass Sierra . Erstes Problem schon beim Wegfahren: Wo ist nur die Schaltung? Autiomatik ja, aber kein Mittelhebel wie
bei deutschen Automatik? Ein Hebel am Lenkrad, heftiges Motoraufheulen, ah Leerlauf, also ab nach unten in D und das Gefährt rollt tatsächlich. Wir fahren zunächst in den Golden Gate Park wo ich
mich mit den technischen Details vertraut mache. Motor Klima, V6, Sitze rauf und runter und sogar ein RĂĽckwartsgang. So jetzt kanns weitergehen,
doch halt was ist das? Da vorn sind echte Bisons. Wow, zwar hinter Zaun aber doch die ersten „amerikanischen“ Bisons in unserem Leben. Gleich mal paar Bilder wer weiss wieviele es davon noch
gibt.. Durch den Park hinab zum Strand, dort den Surfern zugeschaut, das Wasser ist ziemlich frostig, das sind echte Enthusiasten. Da vorne ist das alte Leuchthaus. Gleich besichtigen fotografieren und Souvenirs kaufen..
Nach einer Weile finden wir den Weg durch die Stadt wieder zurĂĽck zur Wharf und, nein - genug fĂĽr heute.
ca. 40 Meilen Ăśbernachtung: Travelodge Fish. Wharf
2. Tag – 04.09.1993 San Francisco Wieder um kurz nach 5 aufgewacht machen wir uns auf nach ein
wenig herumstrolchen auf zum Frühstück bei Johnny Rockets. Kennt Ihr Johnny Rockets ? Ok nicht wirkich was verpasst, Kaffee und Burger. Ungewöhnlich, aber wer spürt morgens um 5 schon was er
isst und trinkt? Jetzt machen wir uns wieder auf den Weg um den 49 Miles Drive abzufahren. Gut, soweit auf der Strecke liegen der Alamo Square mit den 5(6) weltberühmten Häuschen, Twin Peaks
mit einem fantastischen Ausblick und auch ein Teil der Fahrt durch den Castro District. Aber wie findet man hin, vor allem der Alamo Square verbirgt sich hartnäckig und parken in dieser Stadt ist
schon eine extra Kunst. Auch Twin Peaks ist sehr schön, aber hat jemand nen Fön für den leichten Nebel der unter uns liegt? Castro District, hallo ähm, immer fest an die Wand drücken. Nein so
schlimm ist es nicht, aber schon etwas komisch wenn man knutschende Männer in Lederklamotten sieht. Egal. Noch ein paar Hügel rauf und wieder runter und wieder rauf und runter und - und dann ist es endlich soweit wir
halten auf der Südseite der Golden Gate Bridge. Ein erhebendes Gefühl auf diese Brücke aller Brücken zu schreiten. Dass ein Wind Stärke 10-12 weht merkt man ja kaum. Der Foto macht Bild um Bild
ganz von selbst. Muss ein ganz neues Modell sein. Ich begreife selbst noch nicht so ganz, dass ich jetzt tatsächlich hier bin. Sogar eine Träne kullert die Backe herunter. Nein, das wird wohl nur der
Wind gewesen sein.
Zurück im Wagen fahren wir über die Brücke zum Aussichtsplatz auf der anderen Seite. Hier drängt sich das Volk. Rocker und Ihre
Bräute, Japaner ne ganze Meute und wir. Well, genug geschubst und geschubst worden von diesen wilden Horden. Retour unten durch und zurück über die Brücke Richtung Stadt zurückfahren.
Kostet 3 $. Aber das ist Pflicht, ausserdem aussenrum sind 60 Meilen... tja einzigartige Lage. Genug, schliesslich haben wir ne Verabredung mit Machine Gun Kelly. Haben am M orgen Karten fĂĽr Alcatraz reserviert. One way-....
Auf der Insel angek ommen sind wir beeindruckt von den Zellen und den berĂĽhmten Insassen, na ja die sind ja nicht mehr da, aber die Geschichte lebt. Gleich mal rein in
eine Einzelzelle, ganz schön spröde, so ne Pritsche und der lokus - teilöffentlich. Und dann erst das Loch, da wo die schweren Jungs (ja Robert, du auch) gesessen haben. Sofort kommen Cineasten wie Robert und mir
Filme wie Flucht von Alcatraz in Erinnerung. Hat mal einer nen Löffel.... ca. 50 Meilen Übernachtung: Travelodge Fish. Wharf
3. Tag 05.09.2003 San Francisco- South Lake Tahoe Heute verlassen wir San Francisco gen Norden und gelangen nach einer kleinen Irrfahrt durchs Gäu
doch noch nach Napa Valley (wo soll das denn sein?). Aber keine Winery hat gerade geöffet. Schade so kom men wir halt nüchtern schliesslich nach Sacramento. Dort folgt eine Kurzbesichtigung der Stadt (aha Strassenbahnen) und des State Capitols wo wir
good old Ronald Reagan in Öl verewigt wieder treffen. Na ja als Ex- Governor darf er wohl schon hier sein. Sonst bietet die Stadt nicht viel - “Robert lass die Magazine liegen”.
Sacramento hinter uns lassend gehts jetzt weiter über den Donner Pass nach South Lake Tahoe und von dort gleich weiter zum Incline Village. Man hat ja gehört, dass dort Western
Geschichte geschrieben wurde. Dort soll die Ponderosa sein? Ja tatsächlich da liegt die berühmte Ranch, genau an der Stelle an der die Karte immer verbrennt.Nun aber nichts wie re in. Da wir Hunger haben wird dieser gleich bekämpft. Und wie?
Jetzt wird Fressgeschichte geschrieben. Mit einem selbstbelegten Hoss-Burger. Frisches von Veteranen gebratenes Beef und Zwiebeln, Tomaten, Salat, Relish, Pickles, Saucen, Ketchup
Senf und Mayonäse - lecker. Robert isst mit Mund Augen Nasen und Ohren. Auch sein Hemd hat Riesenhunger. Splatsch.
Die Ranch an sich rĂĽhrt den Bonanza Fan, hat aber sonst nicht allzu viel zu bieten. Da ist der Lake
Tahoe mit seinem kalt blaugrĂĽnen Wassern und der landschaftlichen Kulisse schon besser. Eisbader unter uns ?
223 Meilen Ăśbernachtung:Travelodge South Lake
Tahoe
4. Tag 06.09.2003 South Lake Tahoe – Lee Vining
Entlang der Sierra Nevada geht es heute nach SĂĽden wobei wir zuvor einen Abstecher nach Virginia City machen. Ja genau das Virginia City. Wo sind die Helden von damals? Leider ist alles kĂĽnstlich
aufgepeppt, aber die Harley Ansammlung an der Strasse ist sehenswert. Ein schneller Kauf von Souvenirs und dann weiter weiter. Eine landschaftlich reizvolle Strecke aber ohne besondere Reize.
Die kommen erst am Mittag als wir nach Bodie abbiegen. Die Strasse ist unpaved. Dürfen wir das überhaupt? Egal, nach allem was wir gehört haben ist das Ziel es allemal wert. High noon und eine
echte Geisterstadt liegt vor uns und bis auf ein paar Autos auch keine Besucher da. Ausgiebig bewundern wir die schiefen Häuser und weniger sichtbaren Relikte der Goldgräberzeit, wobei ein staubiger Wind durch die Gassen fegt. Das waren
noch Zeiten als hier Gold gefördert und jeden Tag ein Mord begangen wurde. Hat keiner ne Schatzkarte für den vergrabenen Goldschatz? Gut von Bodie gehts weiter über die Strasse “Staub
Hust Röchel” und die endet schliesslich am Mono Lake. Der Wasserstand und die dazugehörigen Schilder verheissen nichts gutes. Tja L.A. säuft den See halt langsam leer. 12 Mio. Toilettenflushs, das
hält der stärkste See nicht durch. Die Fliegen die da am Strand krabbeln findet Nicole auch eklig. Also weiter. Im berühmten Lee Vining beziehen wir
unser Zimmer im einzigen Motel das auch das einzige Restaurant beherbergt. Alles sehr „strange“ vor allem der Kellner dort. Netterweise ist auch der Tipp gleich in der Rechnung. Die wissen wohl
warum. Hat die Tür eigentlich doppelte Schlösser und Rigel. Irgendwie bleibt ein Gedanke an Psycho......
238 Meilen Ăśbernachtung: Best Western Lee Vining
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