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13. Tag 15.09.1993 Grand Canyon Di e Erwartung ist gross heute und nachdem auch noch Deers direkt vor dem Haus weiden gehen wir
noch frühmorgens vor dem Frühstück zum Canyonrim. Doch wie - was ist das? Ist das alles – grosses Loch im Boden, schön und wo bleibt der Gag. Wo sind die verpsprochenen Traumlandschaften? Wir sind
tatsächlich enttäuscht, die vielen Erfahrungen der vorangegangenen Tage haben uns satt gemacht und wir sind nicht mehr in der Lage zu begreifen was für ein unglaubliches Naturobjekt sich hier vor uns
auftut. (Das werden wir erst nach weiteren Besuchen langsam und mit zunehmender Faszination, verstehen). Also fahren wir mit dem Wagen bis zur West Rim und Hermits Rest und hoffen dort
den grossartigen Grand Canyon zu finden. Fehlanzeige, dort finden wir keine „rest“ sondern man gibt uns den Rest. Wieder hält ein Bu s voller Japaner und die komplette Jahreskollektion an Nikon,
Minolta, Konica, Canon, Sony usw. quillt hervor und das wilde klicken beginnt. Die fotografieren wirklich jeden Stein und jede Schraube begleitet von gutturalen Gesängen “ ah ih uh
wah wie wu”. Doch was pasiert jetzt - die Anführerin hat den Canyon selbst entdeckt und stürmt mit der ganzen Horde im Schlepptau auf den Rim zu, wo wir ungedeckt und
ohne Gitter stehen. Es gelingt uns gerade noch zur Seite auszuweichen sonst wären die nächsten hundert Filme unser freier Fall gewesen..... Wir flüchten ins Hotel wo wir in der Cafeteria lauwarme Spaghetti zu Abend essen.
46 Meilen Yavapai Lodge
14. Tag 16.09.1993 Grand Canyon- Palm Springs
GemĂĽtlich geht es morgens los heute stehen keine grossen Events auf dem Programm. In Flagstaff
müssen wir nach der holprigen Fahrt erst mal den Magen etwas beruhigen, dann geht es aber weiter zum Oak Creek Canyon. Verd....seien alle Amischüsseln, das Ding ist jetzt so voll und so träge, dass
ich es kaum die Kurven hinunterbekomme. Ich verdamme Robert lautstark, desen Koffer jetzt mindestens 50 kg wiegt und schwer im Heck lastet. Ausserdem hat seine Kreditkarte am Grand
Canyon auch nicht funktioniert, und er musste uns anpumpen. Ach was solls in San Diego zahlt er alles zurück. Nach Sedona mit seinen roten Felsen, schrägen Gestalten und Vortexen (nein nicht vortexte n) geht’s gleich weiter zum Montezuma Castle.
Schöne Indianerbehausung direkt unter den Berg gebaut. Dass die da leben konnten. Aber Wasser ist da,
zum Essen gabs Giftsumach und Klapperschlangen, und es wurde selten über 40 ° heiss. Also beste Lebensumstände. Quasi das Family Home des 13. Jahrhunderts. Irgendwann hatten Sie dann aber doch
die Nase voll und sind abgehauen, wie wir jetzt auch, wir brausen weiter auf den Interstates, durch Phoenix und ab nach Westen auf der I-10. Irgendwann ist es so
langweilig, wir spielen bei eingeschaltetem Tempomat Karten, während uns Trucks mit mindestens 70 Meilen p.h. überholen. Das kommt davon wenn man sich ans Limit hält. Heutiges Ziel ist Palm Springs, ein
dekadenter Wüstenort, wo die Good old Guys ihre Häuschen haben (ob wir wohl Frankie Sinatra treffen?). Scheint leider nicht da zu sein. Huhu Frankie wo bist du? Gut wir suchen heute ohnehin
unser erstes Hotel selbst – keine Reservierung am heutigen Tag. Aber das geht ja ganz easy. “Have you free rooms” (haha, nein so nicht). Aber wir landen in einem Best Western das uns recht gut
gefällt. Erst mal auskosten und den Pool gebrauchen. Schön, machen wir wieder mal. 493 Meilen Best Western Host Hotel
15. Tag 17.09.1993 Palm Springs – San Diego So heute wollen wir in das Joshua Tree National Monument. Habe zwar etwas darüber gelesen, aber wirklich wissen was
uns da erwartet tun wir nicht wirklich. Vorher noch eine Stadttour durch Palm Springs. Schicke Häuser gibt’s hier und all die wunderbare Wasserverschwendung. Wieviel Liter
Wasser braucht 1 qm Rasen am Tag bei 40 ° und Dauersonne. Und die haben ganze Golfplätze hier im sattesten Grün. Dazu bullern die Klimaanlagen auf voller Stufe. Amis halt.....
Robert hat noch ein Paket nach Hause fertiggemacht, 15 kg Gewicht weniger. Wenigstens etwas Zeitschriften und
Zeugs.... Ab gehts nach Germany. Hoffentlich kommt auch alles an. Wer weiss was der Zoll zu den Nackedeis meint.
So wärmer wird’s. Die Klimaanlage macht bergauf voll schlapp, vielmehr der Wagen überhitzt und dann wirds innen richtig
schön warm. Im Joshua halten wir gleich am Cholla Kakteenfeld an. Traut Robert sich nicht rein wegen der Schlangen oder der Kakteen. jedenfalls bleibt er lieber im Wagen. Ich trete unvorsichtig frontal
gegen so einen Cholla, der einfach an meinem Schuh hängen bleibt. Hilfe, heftig, nur die Nagelzange befreit mich und den Schuh- schaaaarf die Dinger,wenn das man gut geht. Fakire bitte vor. Weiter
oben wachsen jede Menge Joshuas und auch die Kugelfelsen sehen sehr niedlich aus. Aber irgendwie haben wir genug von der WĂĽste und wollen nach San Diego.
Ist noch ein gutes Stück, aber landschaftlich ganz schön. Spätabends kommen wir an und finden
auch gleich am Hotelcircle wieder ein Zimmer- geht ja wirklich ganz gut ohne Reservierung. Sogar das English klappt bei Mr Johnson. Noch ein kurzes Diner, gleich ein paar Meter, weiter, Steak rein und ab ins Bett.
287 Meilen Howard Johnson Lodge
16. Tag 18.09.1993 San Diego So was tun wir heute? Wir wollen eigentlich nach Sea World. Robert hat keine Lust, will lieber noch
mehr CD´s kaufen gehen... Wir überlassen Ihn seinem Schicksal und fahren nach Sea World. Ist zwar ziemlich kitschig aber auch toll. Das rosa Walross spritzt uns heftig nass aber wir lachen uns fast tot dabei. Bei den Orcas sind wir dann schlauer,
weit in den oberen Reihen erheitern wir uns an der Wasserschlacht, aber die Amis lieben das, alles a lot of fun, even the wetness meint einer. Na gut. Seaworld muss man ĂĽbrigens unkritisch sehen, ĂĽber das
Schicksal der Wale und das Platzangebot sollte man nicht nachdenken. Ist wie im Zoo, es könnte noch schlimmer sein. Und die Delphine im anderen Stadion scheinen wirklich Spass zu haben. Schnatter quik, hi
Flipper. Platsch - Nass....... Vom Drehturm in der Mitte aus hat man eine prima Sicht über die ganze Anlage und auch die Schildkröten sind nett anzusehen, aber
irgendwann haben wir genug von Souvenir Souvenir Souevnir Shops (doch auch wir haben Grenzen!) und gehen, auch weil wir uns am Harbor mit Robbe treffen wollen von dannen.Wie, nanu, er hat ja gar
keine neuen Tüten dabei? Was ist passiert? Gibt es keine CD ´s mehr oder hat er schon alle per LKW zum Hotel liefern lassen? Tja unser guter Freund hat sein Kreditkartenlimit mittlerweile so heftig
ĂĽberzogen, das die Karte gesperrt war. Die Bankangestellte bei der er schnell noch ein paar Hundert $ Cash holen wollte hat sie entgegengenommen und vor seinen entsetzten
Augen einfach zerschnitten. Schade dass wir nicht dabei waren – Schadenfreude? Ja ein bisschen schon. Geld hat er scheinbar aber noch, er zahlt den Snack in der Horton Plaza bar. – schickes
Einkaufscenter ĂĽbrigens. Nein wir shoppen nicht, aber wirklich nur weil der Kofferraum voll ist. - Seufz..... 59 Meilen Howard Johnson Lodge |