21.06.04 Mo.
Kanada ruft. Heute folgen wir der Ruf der Wildgänse und stehen genauso früh auf. Um 7.00 Uhr geht’s los. Keine grossen Staus auf der I 405. Also kommen wir
gut durch und driften durch Nord Washington. An der Grenze geht es auch zivilisiert zu. Der Grenzbeamte erweist sich als Fussballexperte und wir diskutieren die deutschen und englischen Chancen. Sehr nett.
Pünktlich erreichen wir das Fährterminal in Tsawwassen (sprich Za waasen). Zum Glück haben wir eine Reservierung und kommen sowohl auf die Fähre, als auch in privilegierte Position. Die Überfahrt
ist ruhig und schön, beschaulich zwischen den Inseln hindurch. Ein wenig verwedelt kommen wir in Swartz Bay an.
Runter von der Fähre. Und rauf auf die Insel. Wir suchen einen Marine Scenic Drive auf.
Von Marine nix zu sehen. Wir denken der Immobilinmakler hat den Drive empfohlen. Angewidert wenden wir uns
dem Hotel zu. Lt. Reservierung ein Days Inn. Ist es ein Comfort Inn, eine Travelodge oder ein Motel 6? Nein, es ist
ein Days Inn, hat sogar 5 Days Inn Sonnen und 3 ½ Canada Hotel Sterne. Kann man lassen. Zimmer sind schon ferti g. Jetzt in die Stadt. Doch was ist das? Holger vergisst die Kamera. Sonne, Kanada oder was verwirrt ihn
derart, dass er das wichtigste überhaupt (na ja knapp nach Ela) vergisst. Gut zurück Kamera ab und ab. In die Stadt. Parken laufen. The Empress, Inner Harbor, Thunderbird Park und Houses of Parliament
(ja nicht State Capitol, das gibt Platzverweis) sind die Spots. Nach kompletter Fotodokumentation geht es weiter zum Laurel Point Park. Dort herrscht reger Verkehr. Wasserflugzeuge starten
und landen, gekreuzt von Booten, Schiffen, Yachten und Fähren. Der Foto vermag all dem Treiben kaum zu folgen. Hungrig und müde trotten wir durch das alte Viertel. Essen oder Essen lautet die Frage. Wir
entscheiden uns für Essen. Aber wo. Holger hat keine Meinung bzw. verbirgt sie in seinem Magen (die anderen Tippen auf MCD!!!-pfui) Nicole will Restaurant und Peter und Ela in den Pub. Also Pub. Pitcher
Bier und Sandwich (witch?). Nachos für die Ladies, weil’s dabei länger dauert müssen die Männer noch ein Bierchen trinken. Gut. Fertig. Zurück zum Parkplatz und ins Days Inn, das auch heute Abend immer noch ein Days
Inn ist. Leider voller deutscher Touris. Kegelklub Klein Kleckersdorf. Hilfe wir sind kein Star, holt und trotzdem raus.
Good nite (damit man uns nicht als Deutsche erkennt).
Sprüche des Tages: „ Die Sonne ist hier andersrum“ (Ela auf der Fähre) Also Kanada ist ja als liberal bekannt, aber dass sogar die Sonne gay ist, wer hätte das geahnt.
„Leuchttürme stehen immer an der Küste“ (Peter als wir auf einer billigen Karte das Fisgard Lighthouse suchen) Recht hat er !
Hotel: Days Inn Gorge Road ** ½ *
Meilen: 167,9
22.06.04 Di
Im Vorhof der Hölle.
Guten Morgen Deutschland. Hier sind wir live aus Victoria, BC. Heute beginnt der Tag reichlich chaotisch um
ebenso im Chaos zu enden. Chapter 1 : Der Tag sollte um 8.30 Uhr beginnen. Für Peter und Nicole beginnt er um
8.47 Uhr als es an der Tür klopft. Das blinde vertrauen in Kanadische Technik führt zum versagen derselben –
verschlafen. Blitzstart. Nach 17 Minuten geht es los. Frühstück – Denny´s ist der erste der auf dem Weg liegt. Rein
und Kaffee einwerfen, gegen alle möglichen Gebrechen. Gut, jetzt auf zum Parliament und zu den Wasserfliegern.
Das klappt hervorragend. Nach 300 Bildern von Start und Landung (ist hier mehr los als in Heathrow?) sind alle
Shots im Kasten und wir fahren Richtung Port Renfrew. Wir kaufen zunächst im Dollar Shop allerhand Sachen
(auch teurer als 1 $) zum Grillen, da wir heute unabhängig von den Ausbeutern der Gastronomie sein wollen. Voll
bepackt geht es nach Pt. Renfrew. Dann fällt das Thermometer. Von 78 auf 58 Grad und Nebel zieht auf. Was soll
das eigentlich? Haben wir das bestellt? Nein trotzdem bleibt der Nebel hartnäckig. Nun gut. Die Natur ist trotzdem
schön, nur leicht frisch mit kurzen Höschen. Hier beginnt auch der berühmte Pacific Rim Trail. Aber der ist uns
entscheidend zu kurz. Anderes mal dann. Und auch die Viecher die hierher gehören scheinen sich heute in wärmere Gefilde zurückgezogen zu haben. Kein Bär, kein Adler. Bähhh. Wir rollen zurück über Holper und Stolper
Stein und halten Ausschau nach einem Grillplatz. Den perfekten Grillplatz finden wir am Jordan River, aber wir
müssen Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen und sehen von Gefriergrillen ab. Na ja werden schon noch einen
Platz finden. Viele Kilometer weiter als das Thermometer wieder 23 ° zeigt biegen wir auf die Happy Valley Road
ab. Hört sich gut an uns sollte zu einem Recreation Park führen. Lt. Map (umsonst) sollte das nicht weit sein, aber
wie schon berichtet sieht die Realität in Wirklichkeit anders aus. Endlich..... doch was ist das? Statt Grillplatz am
Meer und Park entpuppt sich das Ende der Strasse als Munitions Depot der Canadian Army. Kreisch Schrei. Doch wir geben nicht auf. Nebenan ist ein Rv Campground, mit Tischen und schaut nett aus. Also den Turbogrill
angeschmissen. Die Kohlen liegen schon bei- selbstentzündend. Aber was? Die Hitze reicht grade um ein Bier zu
wärmen. Aber wir haben ja Ersatzkohle mit. Auch selbstzündend. Drauf damit. Hilft aber nix. Die Kohle taugt nix und die Packungsbeilage sagt nicht stapeln. Muss man aber, sonst wird’s nicht wärmer als 60 ° Wäsche.
Letztendlich lässt sich Peter überzeugen und die Temperatur steigt langsam und reicht grade um ein paar Stücke
Fleisch zu grillen. Aber die Sonne geht und nimmt die Wärme mit. Bevor wir alle hier erfrieren und doch ziemlich
satt brechen wir das Grillexperiment ab und entfernen uns vom Ort des Grauens. Dabei sehen wir noch ein paar Leute mit Ihren Zwei-Mann/Frau Zelten. Wir sind uns einig, darin kann kein Mensch leben und was macht man
wenn’s abends dunkel und kalt wird? Wir gehen ins Hotel und trinken erst mal ein Molson bzw. einen White Zinfandel. Prost und guats Nächtle.
P.S. selbstzündende Kohle nur zum Sockenwärmen kaufen. Zu mehr taugt sie nicht.
Spruch des Tages: „das ist ein Kajak aus Spezialkunststoff der von selber schwimmt“ (Peter zu einem 3.500
teuren Kajak im Outdoorshop). Wir hoffen, dass der Kajak schwimmt, sonst wird’s etwas feucht um die Knie.......
Hotel: Immer noch Days Inn, Victoria (keine nächtliche Änderung)
Meilen: 167,4
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