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Victoria (CAN)
Tofino / Whales
Vancouver

USA  West by Northwest 2004

23.06.04 Mi

 Kanada wählt, das sehen wir nur zu deutlich auf dem Weg von Victoria nach Ucluelet. Überall Wahlplakate und alle wollen immer die besten sein. Was gewählt wird erfährt man aber leider nicht. Provinz, Regional oder Land??? Egal, freundlich lächeln die Kandidaten während wir immer weiter gen Norden der Wildnis entgegen fahren. Heute geht es an die Westküste von Vancouver Island. Wir wollen das volle Programm an Tieren mitnehmen. Seeadler, Bären und morgen Wale. Ach ja gefrühstückt haben wir im weissen Fleck. Hier eine bekannte Kette und das Essen ist mehr als annehmbar. In Chemainus halten wir an, dort gibt es bemalte Wände zu besichtigen. Szenen aus der Entwicklung der Zivilisiation auf Vancouver Island. Nett, aber weiter. In Nanaimo wird nochmal Kohle nachgeladen. Heute werden wir den Grill verglühen lassen. So nächster Stop der Little Qualicum Falls Provincial Park. Lt. Reiseführer ein must see. Weniger must und weniger see würden wir sagen. 2 kleine Wasserfälle etwas Wald das wars. Jetzt geht’s über die 4 durchs Inselgebirge. Baustelle. Extreme Baustelle. Wir warten ca. eine halbe Stunde, was ein Wahnsinn, wegen paar Metern Asphalt. Die Baustellenmamsell klärt uns auf, wie lange es dauert. Was die sich wohl alles anhören darf. Das kann ja Katastrophen auslösen. Fähre weg, Hochzeit verpasst, was auch immer. Man läst uns durch und wir fahren zum Sproat Lake Prov. Park. So jetzt wird gegrillt. Wir häufen einen Berg Kohle auf den Grill dass dieser beinahe zusammenbricht. Brandbeschleuniger drauf und los geht das Höllenfeuer. Tatsächlich, die Steaks sind recht schnell durch, dazu gibt’s Maiskolben und gebratene Zwiebeln. Lecker. Und die Sonne luncht uns auch. Sie lacht so stark, dass wir anfangen unter der Hitze zu leiden. Es brennt.  Egal, das Picknick wird beendet. Im See sind 2 Grossraumwasserflugzeuge zur Brandbekämpfung geparkt, die können 27 Tonnen Wasser auf einmal abwerfen. Wir gehen davon aus, das dies demnächst passiert, spätestens wenn wir den Wald anzünden........ Es geht alles gut.. Jetzt noch das letzte lange Stück und noch ein Stop bei Long Beach. Wickannimish heisst der Stop. Ein Bär ist in der Gegend. Steht auf dem Schild. Und wir laufen den Trail. Aber kein Bär. Dafür ein kleines Vögelchen. Nicht das im Fotoapparat, sondern ein ausgewachsener Weisskopfseeadler. Stolz der Amerikaner. Aber der hier gehört Kanada – Ätsch. Das Tierchen tut uns auch noch den Gefallen eines Jagdfluges, runter vom Baum, Krallen raus und zielgerichtet auf den Fisch. Zack, hat ihn. Genial. Die Mahlzeit wird nur gestört von einer lebensmüden Spottdrossel die etwas wirr um den Adler kreist. So jetzt ist der Tag vorbei. Wir fahren das letzte  Stück nach Ucluelet. Unser Hotel heisst Thornton Motel. Hmm, sieht nach nicht viel aus. Und der Inhaber ist ein wortkarger Geselle. Aber das Zimmer ist ganz O.K. Der Charm der 60er strahlt uns entgegen, aufgepeppt mit etwas Firnis und Farbe. Aber alles sauber und bei den Preisen im Ort gibt’s wenig Alternativen, wenn man nicht grade Paris Hilton heisst. Da die Bürgersteige hochgeklappt sind, gehen wir bald ins Bett. Die Wale warten.....

 Spruch des Tages: „Frauen wollen immer nur das eine“ (nein, nicht was ihr jetzt alle denkt, sondern eine freie Toilette) Peter als die beiden Mädels wieder kollektiv nach PiPa rufen.

 „Die Hitze hat die Sonne verbrannt“ (Peter dem die Hitze das Hirn verbrannt hat)

 Hotel: Thornton Hotel Ucluelet (Dubiose Suite..... mit 2 Bedrooms)

 Meilen: 198,7

 

24.06.04 Do

 „Geht nicht zu Jamie´s“

 So die Nacht in der two bedroom Suite ist vorbei. Na ja Suite definieren wir seit heute anders.

Heute wollen wir Wale sehen. Dazu fahren wir nach Tofino. In Tofino gibt es Jamie´s und Jamie´s das ist weltweit bekannt bietet Whale Watching Touren mit der Leviathan II und auch mit Zodiacs an. Wir buchen die 10:00 Tour und sind guter Dinge. Wir warten auf  den Start zusammen mit vielen anderen interessierten. Die Preise sind gesalzen, aber wie oft macht man so was schon. Es wird 10 Uhr. Ein rot be T-Shirteter Mensch kommt aus dem Schiff und erzählt uns was von „minor engine problems“. Und Wartezeit eine halbe Stunde. Das wäre ja noch OK. Aber als die Mechaniker hektisch in den Wagen springen und davonrasen macht sich langsam Skepsis breit. 55 Minuten später erweist sich das angeblich einfach reparierbare Kabel als grösseres Problem. Uns wird anheim gestellt das Geld zurück zu bekommen oder was viel besser ist, auf die 1:30 pm Tour umzubuchen. Da uns das zu knapp wird (Fähre geht um 7 pm ab Nanaimo) lassen wir uns das Geld zurückzahlen und schauen erstmal bedröppelt.

Wars das???? Den ganzen Weg an die Westküste von Vancouver Island für „Nil“. Die Leute von Jamie´s tragen das ganze mit Arroganz, von Bedauern oder Mitleid keine Spur. Na gut. Leicht verzweifelt beginnen wir Alternativen zu erwägen. Aber der nächste Veranstalter hat erst um 1 Uhr eine Zodiac Tour im Angebot. Das reicht uns nicht mehr. Den Tränen nahe (haha, glaubt kein Wort) gehen wir zu einem kleineren Veranstalter. CSA – Clayoqout Sound Adventures. Das Mädel an der Rezeption hört sich an was wir wünschen und bietet uns spontan eine Zodiac Tour mit einem 6-er Boot ab 12 Uhr an. Holger ist zwar ein wenig Zodiac skeptisch, lässt sich aber vom Wal Wunsch mittragen und wir buchen die Tour die dazu noch wesentlich günstiger ist als die Abzocker von Jamie´s. Wir werden alle neu eingekleidet in Schwimmwestenoveralls in international Orange. Zu uns gesellt sich noch ein Paar Holländer aus Amsterdam und wir watscheln zum Raketenstartplatz. Dort wartet Chris unser Pilot/Guide mit einem blauen Zodiac, 6 Plätze und 225 PS Mercury. Höllenmaschine. Wir setzen uns (Dicke / Schwere nach hinten – d.h., Peter müsste eigentlich hinter das Boot ;-) ) und die Fahrt beginnt. In der Bucht gibt’s zunächst nen Bald Eagle. Eine NoWhale Watchingrmalität für Chris, wo wir fast durchdrehen. Jetzt geht’s raus in die Bay. Dort erst zu ein paar Inseln mit Leuchtturm und Seelöwen, das Meer ist noch ruhig. Scheinheilig fragt Chris nach unserem Befinden. Eishockey (alles OK) lautet die Antwort. Also gut, wir fahren wirklich nach draussen und die Show geht los. Ist das hier ein Wasserflugzeug? Wir Jagen über die Wellen und machen so manchen heftigen Sprung. Das Boot klatscht mit Vehemenz ins Wasser nur um mit Vollgas die nächste Welle hinauf zu jagen. Sitzt hier ein Satansjünger am Steuer. Diabolisch lachend und uns in die Hölle befördernd? Nein, er mildert sogar recht gewandt die heftigsten Stösse, so dass der Rücken weitgehendst heil bleibt. Aber wo sind eigentlich die Wale. Ist das alles nur Show? Wird unsere Wahrnehmung durch die Wellenstösse benebelt?

Doch irgendwann ist die Hatz vorbei und Chris deutet auf eine Wolke Wasserdampf. „ There he blows“ Was wer wo? Tatsächlich da vorne eine Blasfontäne von einem Wal und kurz sieht man auch den Rücken. Was ist das für einer, wie gross, wie breit, wie viel PS (vergesst die letzte Frage). Chris meint es sind Grau Wale 50 Fuss lang und bis 35 t schwer. Wir schauen eine Weile fasziniert zu bzw. halten nach Blasfontänen AUSschau, wobei die Wale einen Geruch ausblasen, der den Magen zum drehen bringt. Na je wenn man auch Krill und Plankton in den Zahnhaaren verfaulen lässt. Bähh. Wir fahren weiter und treffen weitere Boote die sich um ein paar Wale geschart haben. Wir sehen jetzt sogar Rücken und tlw. Schwanzflossen. Beeindruckend und schön, diesen grossen friedlichen Tieren so nahe zu sein. Wie kann man auf so etwas Jagd machen? Leider ist irgendwann unsere Zeit um und wir müssen zurück. Der Rückweg ist geschützt von Inseln und gerät zur Rennstrecke. Das Boot jagt über das Wasser und wir langen nach rd. 2 ½ Stunden wieder in Tofino an. War hervorragend. Als wir in Tofino einlaufen liegt der Schrottkahn von Jamie´s noch immer am Ufer – kleiner Kabelschaden? Wohl eher kapitaler Motorschaden- wir empfehlen verschrotten, sowohl das Boot als auch Jamie´s.  Besonderen Dank an dieser Stelle an CSA die dies alles ganz kurzfristig möglich gemacht haben. Aus den Anzügen herausgeschält und die Blase erleichtert (autsch die Schläge waren hart) beginnen wir unser Rennen – um die Fähre zu erreichen. Aber das reicht gut.  Wir können sogar noch kleinere Einkäufe tätigen und Peters Sonnen/Windbrand behandeln. Danach die Fährfahrt ab Departure Bay, die ereignislos verläuft. Rein Richtung Vancouver. Essen Hunger. Wale machen Hunger. Leider finden wir kein passendes Lokal, so dass wir uns endlich in das unvermeidliche fügen. Nur unter grossem Protest gegen wir zu – nein nein, doch es ist wahr MCD. Einen Chicken Burger schwerer rollen wir nach Vancouver. Heute Hyatt. Nur – das Hyatt ist voll. Ätsch Pech gehabt, Auf die Strasse zu den Obdachlosen ? Zum Glück nicht. Das Hyatt Personal ist most helpful und bucht uns um auf die Pacific Palisades. 3 von uns sind ziemlich skeptisch und angesäuert, aber wir lassen das ganze auf uns zukommen. Na wenn das kein Deal ist, wir bekommen in den Palisades jeweils eine Suite auf Kosten von Hyatt. Nett. 3 Zimmer, man verläuft sich direkt in dem Suitchen....... So jetzt aber in die Heia. Gute Nacht aus Vancouver. 

Spruch des Tages: „ die Wale sind ertrunken bis das Boot repariert ist“ (Holger beim Warten auf die Reparatur) So ist es, so lange hält kein Wal aus.

„Haben wir whale watching missverstanden heisst das Wave watching? (Auch Holger, als wir über die 257te Welle hüpfen und immer noch kein Wal zu sehen ist). War doch Whale Watching, nach Wave Jumping.... sollte man olympisch machen.

Meilen: 177,0000000000

Hotel: Pacific Palisades Suite
(statt billigem Hyatt...)   ***** (**)