25.06.04 Fr
„Endlich im Hyatt“
Vancouver = Wolken??? Wir wachen auf und die Sonne scheint nicht? Das Gefühl kennen wir gar nicht. Aber es ist so, für Kanada gilt Peters Wetterbestellung wohl
nicht ganz. Aber wenn es hier nicht regnet ist das schon was. Als erstes verlassen wir unsere nette Suite und
transferieren (nicht transpirieren weil per Taxi) ins Hyatt, was für ein sozialer Abstieg. Dort bekommen wir billige
Zimmer im 20 bzw. 26. Stock. Blick auf Bürogebäude. Geht grade so. Ela hat gesterrn Nacht gut geschlafen, also
ab jetzt nur noch Suiten. Drunter geht nichts mehr. Das hat man also davon. Nun gut. Jetzt gehen wir zu Fuss auf
Stadtrundgang. Zuerst zum Canada Place und ein schnelles Frühstück bei GrandMa Lee einwerfen. Ok. Dann am
Luxusliner der hier widerrechtlich parkt vorbei (Holländer – Reydam = Käse) aus Segel hinaus und fotografiert,
dann bei den Mounties vorbei ins Gas Lamp Quarter. Die Gas Uhr trötet fröhlich als wir zu ihm kommen, schnell
ein paar Fotos dann kommen die Russen. Laut lärmend und mitten im Weg. Schnell weg. Leider ist hier auch ein
sozialer Brennpunkt. Zu viele arme Leute die mit Hab und Gut in und auf den Strassen wohnen. Traurig. Vielleicht
hätte Vancouver das Geld lieber in soziale Projekte stecken sollen als in olympisches Gedödel. Nun ja schade
drum. Das Viertel ist jedenfalls nett, aber eine Strasse weiter ist die Fassade schon vorbei. Nachdem wir Gassy Jack dem Gründer des Viertels noch einen Besuch abgestattet haben holen wir das Auto und versuchen nach
Granville Island zu kommen. Der erste Versuch schlägt glatt fehl und wir drehen eine kleine Runde. Machs noch
einmal Pete, frei nach Casablanca. Gut jetzt klappt es und wir finden sogar einen Hinterhofparkplatz. Ein wenig
durch die Insel und den Public Market und die Taxiboote beobachten, danach geht’s weiter zum StanleyPark. Dort
erhaschen wir nette Blicke auf die Skyline und die Lions Bridge (sponsored by Guiness). Irgendwie sind wir etwas
müde und sehnen uns nach dem Essen. Die Ladies wünschen eine Fahrt nach Westminster (liegt das nicht in England?) Lt. Reiseführer ein Muss, in der Realität ein ??? Immerhin gibt’s nen Pub namens Paddlewheeler mit
Maschinengewehrsprech Bedienung. Aber wir können ein Bier zu anständigen Preisen bestellen. Dazu irgendwelches Futter. Rein damit und schnell in den Liquor Store. Die Bier Preise entsprechen dem Wert der
Standart Unze Gold an der Wall Street. Aber es muss sein, wie sollte man sonst den Schuppen namens Hyatt ertragen. Dort angekommen finden wir eine nette Überraschung vor. Der General Manager sendet uns seine
Grüsse und entschuldigt sich nochmals vielmals für alle inconveniencen der Welt. Ja ja, wir hätten gerne noch eine
Nacht inconvenient gewohnt. Zählbar hingegen ist der Obststeller mit der Flasche Rotwein der in jeden Zimmer steht. Die Flasche kippen wir uns hinter den Gaumen und schauen mit Unglauben im Fernsehen wie Otto der 1.
die Franzosen aus der EM wirft. Vorher gehen wir noch kurz an den Bell Desk um zu e-mailen. Dabei begegnet
uns ein mehr als merkwürdiger Vogel. Das Hyatt ist eben doch ne Absteige ;-) ;-) Der Knabe hängt vor dem Lift in
einem Sessel, Füsse auf einem anderen, Schuhe daneben, ein Buch in der Hand . Liest er, schläft er oder ist er schon tot? Jedenfalls als Ela auch mal schauen will ist er weg. .
Prost auf das Hyatt. Und Au Reservoir Canada. Morgen geht es zurück in die Staaten und zum Meeting mit Susanne und Erny. Aber das ist eine andere Geschichte. Gute Nacht Deutschland.
Spruch des Tages: „der wartet hier bis einer stirbt damit er ein Zimmer bekommt“ (Holger zu dem Typen, der in
undefinierbarem Zustand im Sessel hing und das Hyatt wieder sehr voll war). Über das weitere Schicksal dieses Zeitgenossen ist uns leider nichts bekannt.
Hotel: Hyatt Vancouver **** (Ok Ok Ok, grade mal so akzeptabel)
Meilen: 49,7
26.06.04 Sa.
„Verbotene Früchte“
Nach der Nacht im Hyatt geht es heute wieder zurück in die USA – nach Seattle. Frühstück wird verschoben, weil
wir erst mal sehen wollen, wie so der Einreiseverkehr läuft. Aber das geht erstaunlich gut. Bis uns der Grenzer zur
näheren Inspektion herauswinkt. Wir müssen ins Gebäude und angeben, welche gefährlichen Güter wir mit uns führen. Eine Zwiebel, zwei Maiskolben, zwei Orangen, eine Flasche Wein, die Bier sind alle leer... Schlüssel
abgeben und nicht über die grüne Linie treten. Hinter der grünen Linie grinst der Oberdoofi vom Porträt zu und herab. Hab ich euch, scheint er zu sagen, wenn man vom angebo renen dümmlichen Gesichtsausdruck absieht. Nach kurzer Zeit kommt die Bananenbeauftragte zurück und verkündet uns, dass die Orangen die Reise nicht mir uns fortsetzen können. Citrusfrüchte stehen
unter Quarantäne. Orangenbandwurm oder haben die Kinder des Oberzöllners heute Appetit auf Orangen???? Nun gut, jedenfalls werden wir heute noch nicht als Schwerverbrecher verhaftet und dürfen
weiterfahren. Jetzt haben wir Hunger und die Orangen sind weg. Also zu einem der bekannten Fressläden. Aber an der nächsten Ausfahrt Chaos. Amerika ist im Wochenendwahn. Red Robin hat zu (ist im
Wald mit Marian). Shari´s und Denny´s quellen über bis auf die Strasse, also weiter. Die nächste Ausfahrt bringt uns dem Ziel näher. Iron Skillet heisst die Kaschemme und wir fahren extra 4 Meilen dahin um
Spülwasser zu trinken. Aber das Food ist geniesbar und so können wir weiter nach Seattle rollen und uns nebenher mit Susanne und Erny zum Kaffee
verabreden ( was sonst in Seattle). In der Stadt fahren wir direkt das Seattle Center an Parken dort heute 5 $ den
ganzen Tag. Passt. Jetzt rauf auf die Nadel. Nein, keine Drogen, auf die Space Needle. 605 ft. hoch und seit der Weltausstellung 1964 das Wahrzeichen Seattle´s. Bei herrlichem Sonnenschein haben wir den totalen
Rundumblick auf den Puget Sound und die Stadt, nur der alte Rainer gibt sich brummig und hüllt sich in Wolken.
Nach ausgiebigen Foto, Film und Videodokumentationen soll es in die Stadt gehen. Aber die Monorail ist broken und wir müssen den Bus nehmen, der Samstags wohl von einem umnachteten gesteuert wird. Der versteht
nämlich kein Englisch oder will es nicht, als Peter ihn nach dem Fahrpreis fragt. Der Bus ist übrigens kein Bus,
sondern eine Gefriertruhe auf Rädern. Leicht angefroren, also quasi als Sorbet kommen wir im Zentrum an. Dort
suchen wir als allererstes einen Fotoladen auf, weil Holger dringend einen Akku für die Digi braucht. 3,2,1 meins,
nein das war woanders, also regulär gekauft und dann dem Treffen mit Susanne entgegengeeilt. Die beiden stehen schon am vereinbarten Treffpunkt vor dem Cafe am Public Market und wir gehen hinein und trinken nach
herzlicher Begrüssung erst mal einen Kaffee, Latte, Cappuchino, Irish Cream, Mochachino .... oder was auch
immer aus Kaffebohnen alles herzustellen ist. Es gibt ja so viel zu erzählen, man sieht sich ja so selten ;.-) ;-) Nach
ausgiebigem Kaffetratsch noch eine Fotosession und dann trennen wir uns wieder. Den beiden noch viel Spass und gutes Wetter bei Ihrer weiteren Reise. Wir wackeln vor an den Public Market und machen Fotos vom Hafen,
der Skyline und einem Kreuzfahrer, der gerade den Hafen verlässt. Durch den Markt hindurch an Krimskrams,
Blumenmeeren und fliegenden Fischen vorbei laufen wir weiter durch. Downtown und später das alte „Gastown“ bis zum Seahawk Stadion. Aber spielen tun heute die Mariners (Baseball) im Safeco Park. Durch die Fans hindurch gehen wir zurück nach Gastown und den Pioneer Square bis zum Smith Tower (42 Stockwerke). Die Frage nach
der Besteigung erübrigt sich, geschlossene Gesellschaft –Hochzeit. Da wir keine Geschenke mithaben bleiben wir halt unten. Jetzt wollen wir mit dem Bus zurück zum Wagen. Wäre ja gut möglich aber hier
fahren 100te von Bussen, dauert bis der richtige kommt. Jetzt ins Hotel einchecken, das Sheraton das ein Hilton war. Leider heute in den Poolkeller. Eine Nacht wird’s gehen. Shoppen ( mit Bier geht’s noch
besser) und futtern. Rock Botom Brewery gibt’s auch in Bellevue. Also quer durchs Bierprogramm und beim Maibock hängen bleiben oder Limo für Nicole und Ela. Steak, Salmon, Cheese Dip, Spinat runden das
ganze ab. Zurück ins Hotel, morgen geht’s früh los, beinahe transkontinental.
Spruch des Tages: „da trifft sich wieder die Selbsthilfegruppe“ (Erny zu unserem 6-er Treffen in Seattle) Ja, aber
in solchen Selbsthilfegruppen sind wir gerne Mitglied, wenn die Hälfte aller Treffen in den USA stattfindet!
Hotel: Sheraton Bellevue (heute nur ** ½ *)
Meilen: 175,7
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