USA Canada East

Cabot Trail

12.09. Dienstag -  Auf den Elch gekommen
Moinsen. So heute geht’s relativ früh aus den Federn, denn wir wollen einiges sehen. Frühstück im Restaurant des Hauses, auch das ziemlich zu empfehlen. Danach auf die Piste. Ziel – der Cabot Trail. Der Cabot Trail ist eine Ringstrasse von ca. 300 km Länge. Zwischen Cheticamp und Ingonish führt der Trail weitgehendst am Meer entlang und gilt hier als eine der schönsten Panoramastrassen Kanadas. Ein großer Teil dieses Panoramas liegt auch innerhalb des Cape Breton National Parks.

Cabot Trail

Margaree Harbor

Der Park bietet etliche Trails die entweder ins bergige Landesinnere oder aber an der Steilküste entlang am Meer verlaufen. Mal sehen was wir uns davon heute ansehen können. Kurz vor Baddeck geht der Trail nach Nordwesten ab und wir fahren Richtung Margaree Harbor. Warum fahren wir denn den Trail im Uhrzeigersinn? Ist doch normalerweise nichts, weil man auf der dem Meer abgelegenen Seite fährt. Stimmt, aber die View Points liegen hier so, dass man sie hier einfach besser im Uhrzeigersinn sehen kann. Also los. Der erste nette Anblick ist dann Margaree Harbor ein verschlafenes Fischerdorf, mit etlichen Holzhäusern, beschaulich an einer Bay gelegen.

Strasse nach Cheticamp

 Von dort geht es weiter nach Cheticamp, dem unmittelbaren Eingangsort zum Cape Breton NP. Wenn man mehr Zeit hat, kann man auch durchaus hier seinen Parkausflug beginnen. Cheticamps selbst ist französischsprachig und bietet Whale Watching Tours ein paar B&B und ein paar kleine Läden. Auch Tradition wird hier hochgehalten, überall französische Flaggen und es gibt etliche Spektakel mit diesem Hintergrund.. Wale sind hier übrigens  an der gesamten Küste relativ regelmäßig zu sehen. Wir haben es aber auf anderes Getier abgesehen und fahren deshalb nach kurzem Stop an der Ranger Station in den National Park.

Cheticamp Harbor

Cape Breton National ParkIn der Ranger Station erhält man neben dem Billet auch Karten und Informationen über den Park. Der Ranger empfiehlt uns den Skyline Trail. Den haben wir uns auch auf den Merkzettel geschrieben. Also mal sehen. Die Strasse zieht sich die Hügel hinauf und hinunter und unterwegs bieten sich immer wieder Stops mit atemberaubenden Blicken, Steilküste, Wasser und Wald. Die Strasse hat schon was.

Cape Breton Highlands

die Panoramastrasse in Cape Breton NP

Nicole Holger und Ela am Skyline TrailAuch die Trails hier sind nummeriert und wir haben uns ja für die Nummer 7 mit dem Namen Skyline entschieden.
Hier die Original Beschreibung:

A dramatic headland cliff overlooks the rugged coast from the end of this level trail.  You can enjoy an eagle's view of the Cabot Trail as it winds its way down the mountain - vehicles look like toys. Watch for whales in the Gulf of St. Lawrence from the viewing decks.  Be cautious with children around the cliffs and give moose a wide berth.  The headland plants are very fragile and easily damaged by trampling, so stay on the boardwalk. 
Caution: Dogs are not permitted here as they disturb wildlife, especially moose and bear. 
Trailhead: On the Cabot Trail on the top of French Mountain
Significant Feature: Headland cliff, ocean
Length: 9.2 km (5.7 mile) loop,
Hiking Time: 2-3 hours,
Elevation: 290-405 m (950 - 1330 ft)

Cape Breton Panoramastrasse

Skyline Trail

Schauen wir mal was der Trail so bietet. Anfangs läuft man durch Wald und Holzwege, immer auf schmalen Bohlen (nein nicht Dieter) Das Ganze riecht schon irgendwie nach Tier. Und nach kurzer Zeit begegnen wir eine Gruppe Wanderer die grade einen Elch gesehen hat. Scheinen uns keinen Elch aufbinden zu wollen, und tatsächlich nach kurzer Zeit sehen wir einen jungen Elch-Burschen im Gestrüpp. Leider wagt er sich nicht vor unsere Kameras, aber immerhin, die Viecher sind also hier.

Skyline Trail Wilderness
Panoramablick auf die Panoramastrasse

Weiter vorne öffnet sich der Trail zunächst ein wenig und bietet einen schönen Blick auf die sich windende Panoramastrasse, die Autos schauen wirklich aus wie Spielzeuge. Das ist mehr oder weniger ein Bildband live hier.

Noch weiter vorne endet die Waldzone und wir kommen in ein Grasland, das steil zum Meer hin abfällt . Und hier geht ein ganz heftiger Wind. Sowas habe ich selten erlebt.

Ela und Holger im Wind
Nicole und Peter im Wind

Man muss wirklich dagegen ankämpfen und aufpassen, dass es einen nicht verwedelt. Hier würde nicht mal mehr das berühmte 3 Wetter Taft halten…..

junge Elchkuh

Ein wenig mehr Auftrieb und wir würden fliegen. Unten brandet das Meer und die Sonne scheint den Trail entlang. Das ist schon ein toller Trail. Voraus die weite des Golf of St. Lawrence und hinter uns der Cabot Trail. Nachdem wir dann richtig durch den Wind sind gehen wir den Weg zurück. Den Berg hinauf fliegen wir dem Grunde nach, der Wind treibt uns fast ganz allein. Oben dann die Entscheidung über den weiteren Weg: den hinteren Loop lassen wir aus, der Weg ist länger und schlechter und wie so oft haben wir wenig Zeit.

Madame Moose

Elchkuh beim Fressen....

WildblumenAber die Entscheidung war gar nicht so schlecht. Denn mitten auf dem Pfad, mitten im Weg und nicht zu übersehen steht ein Elch! Uups, was macht der denn hier? Na was wohl – Elche fressen den ganzen Tag und nichts anderes macht dieses Viech hier. Aber es zeigt uns nicht grade seine Schokoladenseite. Von hinten ist das nicht so schön. Und was soll das denn, da kommen Japateusen von der anderen Seite und haben beste Fotobedingungen. So geht das aber nicht.

hallo Leute bin ich nicht Elch - schön?

Nur an dem Elch kommen wir nicht vorbei, das wäre zu gefährlich (für uns, nicht für den Elch), da hilft nur ein schneller Gang durchs Gestrüpp und wir kommen direkt vor dem Elch raus. Jetzt aber Feuer frei. Der Elch stellt sich extra in Pose, spätestens jetzt merken wir dass er eine Sie ist. Noch recht jung, aber schon verdammt groß! Über 1,80 Hüfthöhe und Beine, da träumt jedes Model von ;-))). Schaut aber friedlich aus und lässt sich auch bei wildem Beschuss nicht beim Fressen stören. Irgendwann waren dann aber doch alle Tannenzweige abgevespert und Frau Elch zog sich ins Grasland zurück.

Seelandschaft bei The Bog

Auch wir eilen von dannen, schon wieder viel zu spät, aber gelohnt hat sich das trotzdem! Sehr sogar! Ganz nebenbei erinnert einen die Gegend hier mit den Dörfern, der Küste und dem Meer doch ganz erheblich an Irland. Na ja ist ja nicht so weit weg, nur einmal rüber über den Atlantik ;-)))
Was machen wir denn jetzt? Eigentlich gibt es hier noch so viel zu sehen. Wir würden gerne noch etliche Trails machen. Aber bei Nacht? Na noch ist es nicht so schlimm, ein kleiner Trail geht noch.

The Bog

Graslandschaft an the  Bog

Hier sieht man wunderbare Graslandschaft mit kleinen Teichen und Niederholz. Ideal für Tiere aller Art, aber auch ohne Tiere schön anzusehen. Dieser Trail heisst übrigens the Bog. Nett und für jedermann geeignet. Die Runde dauert rund 15 min., eher wir wieder in den Wagen steigen. Unsere Fahrt geht weiter nach Pleasant Bay. Kleiner Ort, Wieder die übliche touristische Grundausstattung und die Möglichkeit Whale Watching zu betreiben. Hier knickt dann der Cabot Trail nach Osten ab und bildet gleichzeitig auch die Grenze des National Parks.

North Mountain

Wald und Wasserlandschaften wechseln, aber hier ist mehr Wald. Zwischen Pleasant Bay und Cape North steigt die Strasse dann auch an und es zeigt sich dass der Park den Namen Cape Breton Highlands National Park zurecht trägt. Über den North Mountain (445m) geht es hinab nach North Bay. Von hier kann man die Halbinsel noch weiter nach Norden fahren wo es einige kleine Dörfer gibt in denen man sich wirklich in die Einsamkeit zurückziehen kann. Wir hingegen biegen rechts ab, weiter in Richtung Neil Harbor.

Blick vom North Mountain

Neil Harbor

Neil Harbor

Am schönsten ist der Blick von oben herab auf Neil Harbor ein kleines Fischerdorf, zu dem man über die sich in Serpentinen hinab windende Strasse gelangt. Weiter geht es Richtung Ingonish. Der Trail zieht sich ganz schön hin. Aber kurz hinter Neil Harbor geht eine kleine Strasse ab, am der sich noch mehrere Trails befinden sollen. Die Trails verstecken sich im Wald und ausserdem steht die Sonne schon recht tief, aber vor unseren Augen tut sich nahezu plötzlich der perfekte Strand auf.

Black Brook Beach

Black Brook Beach

Wir haben Black Brook Beach entdeckt. Das ist hier wirklich wunderschön. Gemalt wie aus dem Reiseführer.
Rote Felsen rahmen die Bucht ein und die Brandung liegt im seichten Sonnenschein. Werde ich etwa poetisch? Kann schon sein, ist aber auch klasse hier. Am Ende der Bucht fliesst ein Fluss – a river runs through it. Aushalten könnte man es hier noch ewig, aber die Sonne sinkt immer tiefer und wir sind noch nicht am Ziel.

Peter und Nicole bei Black Brook Beach
Wilde Brandung - Black Brook Beach
Brandungswelle

Zwar könnte man in Ingonish oder in der luxuriösen Celtic Lodge für uns nicht bezahlbar ;-() übernachten, aber dann wäre der Weg morgen zu weit. Also fahren wir weiter durch die hereinbrechende Nacht die 19 / Cabot Trail und an der Cabot Street entlang, bis wir auf die 105 treffen. Auf der geht es weiter nach Sydney und Cape Breton. Auch hier gäbe es jede Menge Hotels zum übernachten. Aber wir nutzen den größten Ort auf der Halbinsel nur um an der Einfallstrasse etwas zu essen. Denn das tut nach dem langen und ereignisreichen Tag nun wirklich not.

Sandstrand an Blak Brook Beach

Danach machen wir uns noch auf die letzten Kilometer bis nach Louisbourg zurückzulegen. Dort kommen wir recht spät an und checken direkt in unser Hotel das Fortress Inn ein. Scheint ehemals ein recht guter Laden gewesen zu sein, aber die ersten Sterne sind tatsächlich schon weg… Nun gut. Für eine Nacht ist es allemal gut genug. Und nachdem ich einen Monstermoskito beseitigt habe gibt es nach 2 – 3 gemütliche Biere und den Geschichten des Tages, bei denen der Elch immer größer wird, eine ruhige Nacht.

Brandung bei Baddeck

Es ist schade, dass wir hier nicht mehr Zeit gehabt haben. Sowohl die Gegend um Baddeck (auch ein Ort am Bras d Or und der Ceilidh Trail), als auch die nördliche Halbinsel, mehrere Trails und die Middle Head Peninsula und eine Whale Watching Tour hätten uns doch ziemlich gereizt. Aber man kann leider nicht alles haben. Jedenfalls ist der Park im Sommer ein absolutes Highlight und wenn man die Chance hat sollte man hin. Auch der Indian Summer hält hier im September Einzug und färbt die Mischwälder auf den Hügeln in allen Farben des Herbstes. Das hätten wir gern gesehen. Im Winter würde ich es bei dem was über die Atlantikstürme zu lesen war doch eher lassen……..

Panorama von Black Brook Beach

Eine Frage hat uns dann doch noch ziemlich beschäftigt:Wie kamen eigentlich die Elche von Norwegen nach Kanada?
Meilen 279
Hotel: Fortress Inn, Louisbourg

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